Auf den Spuren von Anne Frank: Schüler besuchen die Synagoge Koblenz

"Gibt es heute wieder jüdisches Leben in unserer Region und falls ja, wie sieht es aus?“, diese Fragen stellten sich einige Schüler aus den 10. Klassen unserer Schule. Zusammen mit zwei Lehrern gingen sie dem nach und besuchten dazu die Koblenzer Jüdische Kultusgemeinde.

In der Synagoge freundlich empfangen, gaben kurze Vorträge von Vertretern der Gemeinde lebensnahe Einblicke in die jüdische Religion. Besonders beeindruckend war es, eine gerade erst kürzlich geweihte Thorarolle aus nächster Nähe sehen zu können. Jeder Buchstabe wurde von einem extra ausgebildeten Schreiber per Hand auf der etwa 30 Meter langen Rolle geschrieben. Eine Arbeit von rund einem Jahr. Neben interessanten Informationen gab es auch Zeit für Begegnungen mit jüdischen Mitbürgern aus unterschiedlichen Ländern. In kleinen Interviews erzählten sie aus ihrem Leben. Die Fragen der Schüler wurden gerne aufgegriffen und es kam zu schönen und informativen Gesprächen.

Der anschließende Besuch auf dem angrenzenden jüdischen Friedhof war für viele bewegend. Jahrhundertealte Gräber und dazu Grabsteine am Wegesrand, die in der Nazizeit geschändet und als Treppenstufen und Gehwegplatten in Koblenz missbraucht worden waren. Am Denkmal für die ermordeten Juden aus Koblenz und Umgebung legten Schüler und Lehrer nach jüdischer Tradition kleine Steine zum ewigen Gedenken an die Opfer des Holocaust nieder.

So ging ein bereichernder und bewegender Vormittag zu Ende, der zugleich durch neues Wissen und Begegnung zur Prävention von Rassismus, Intoleranz und Antisemitismus in unserer Gesellschaft beigetragen hat.